Der Schützenverein "Hirschburg" 1965 feiert im Jahr 2015 sein 50-jähriges Bestehen. Nicht im großem Stil, sondern nur mit einem Ehrungsmatinee am 22. März diesen Jahres. Doch das ist Grund genug, einmal einen Blick in die Vereinschronik zu werfen. Am 15. März 1965 kamen 14 Frauen und Männer zusammen, um vom damaligen Kreisschützenmeister Ernst Jöst (Weinheim) etwas über die Satzungen hinsichtlich einer Vereinsgründung zu erfahren. Am 23.März war es dann soweit: Im Gasthaus "Zum Lamm" hoben 26 anwesende Mitglieder den Schützenverein aus der Taufe. Sie machten sich an die Arbeit und bauten im Vereinslokal "Zum Lamm" das Dachgeschoss aus. Bereits am 28. Juni 1965 nahm die Behörde den neuen Schießstand polizeilich ab. Am 23. Juli fand der erste Schützenball statt. Nach dem Wegzug des bisherigen Vorsitzenden Heinz Muth übernahm Gerhard Weinkötz die Führung des jungen Vereins. Im Jahre 1967 sind die ersten Vereinsmeisterschaften ausgetragen worden und am 10. Mai 1968 wählte die Versammlung mit Ewald Wiczek den ersten Jugendleiter des Vereins. Im gleichen Jahr fand in Leutershausen der Kreisschützenball statt, bei dem der SV "Hirschburg" als Ausrichter fungierte. Nach einem Tief ging es ab 1973 wieder aufwärts. Rolf Grimm löste am 1. Februar 1974 den Vorsitzenden Gerhard Weinkötz ab und der Schützenverein feierte sein 10-jähriges Bestehen. Endlich war es soweit: Der ehemalige Schulpavillon bei der Schillerschule stand den Schützen zur Verfügung, die jetzt endlich mehr Platz und Räumlichkeiten besaßen. Die gesamte Anlage umfasste acht Luftgewehr- und Pistolenstände, die alle mit elektrischen Zuganlagen ausgestattet waren. Die Distanz betrug zehn Meter. Am 14. Januar 1983 wählten die Mitglieder Chrıstoph Mielitz an die Spitze des Vereins, der den langjährigen Vorsitzenden Rolf Grimm ablöste. Erstmals ging der Verein auf große Fahrt mit dem Ziel Paris. Beim "Tag der offenen Tür" am 16. Juni 1984 stellte der Schützenverein seine gesamte Waffensammlung der Öffentlichkeit vor. Ab dato strömte die Jugend zum Schützenverein, der sich ein gesundes Polster zulegte. lm November 1985 meldete der Schützenverein eine Rekordbeteiligung von sieben Mannschaften bei der Distanz Luftdruckwaffen. Anlässlich des 20-jährigenjubiläums feierte der Verein einen großen Ball im Vereinslokal "Zum Lamm". Bei einer Mitgliederversammlung 1988 wird das Projekt "Neubau eines Schützenhauses" erstmals erörtert. Mit Heinrich Fisch hat der Schützenverein seit dem 13. Januar 1989 einen neuen Kapitän auf der Kommandobrücke. Er informiert am 12. Januar 1990 die Mitglieder über den neuesten Stand des geplanten Vorhabens. Ernst Keller, Roland Schork und Klaus Richter werden offiziell beauftragt, bei der Gemeinde Hirschberg eine Bauvoranfrage zu stellen. Herausragendes Ereignis im Jubiläums Jahr war die Ausrichtung des 39. Landesschützentages in der Heinrich-Beck-Halle mit Weihe der neuen Vereinsstandarte. Der Bauausschuss informierte, dass die Zwischenfinanzierung mit den Banken und Geldinstituten gesichert sei. Christoph Mielitz machte der Versammlung ein Kostenraster auf und bezifferte die Kostenhülle auf knapp über eine halbe Million Mark. Zusammen mit den anfallenden Kosten für die Dachkonstruktion, den Materialkosten für den Innenausbau und den Materialkosten für die Schießanlage würde sich die Summe auf rund 740000 Mark belaufen. Zum Vergleich legte Mielitz ein Angebot zur schlüsselfertigen Projekterstellung vor, das sich auf rund 1,7 Millionen Mark belaufen würde. Mit Zuschüssen könne der Verein rechnen durch den Badischen Sportbund, den Rhein - Neckar - Kreis und der Gemeinde Hirschberg. Mit überwältigender Mehrheit, bei nur sieben Enthaltungen und drei Neinstimmen, gaben die Mitglieder "grünes Licht" für den Neubau. lm November 1991 rückten die Bagger an und begannen mit dem Aushub für das neue Schützenhaus. Gut ein Drittel, so rechneten die Bauplaner des SV "Hirschburg", bringen die Mitglieder durch Eigenleistung auf. Am 12. April 1992 feierten die Schützen das Richtfest, ganz nach handwerklicher Tradition. Dann der lang ersehnte Augenblick: Am 3. September 1993 weihten sie "ihr Schützenhaus" ein. Ein stolzer Tag für die Vorstandschaft, den Bauausschuss und natürlich auch für Architekt Ernst Keller, der als Mitglied des Schützenvereins damals spontan die Bauleitung übernahm. Nach mehr als 25 Jahren Improvisation und mehrmaligem Umzug hatte der Schützenverein endlich ein richtiges Zuhause gefunden. Nach Heinrich Fisch leitete der neue Vorsitzende Rüdiger Köhnlein eine Verjüngung der Vorstandschaft ein. Bis 2003 fungierte der Oberschützenmeister als umsichtiger erster Mann beim Schützenverein und wurde dann im Jahr 2003 vom ebenfalls noch jungen Andreas Biel abgelöst. Dann wählte die Versammlung Andreas Daniel zum neuen Vorsitzenden, der jedoch nach wenigen Monaten das Amt niederlegte. Ihm folgte Harald Dietz als neuer Oberschützenmeister und steht bis heute im Jubiläumsjahr an der Spitze des 218 Mitglieder zählenden Schützenvereins. Im Januar 2004 konnte der Verein zum ersten Mal die Landesmeisterschafen Bogen Halle des BSV in der Heinrich Beck Halle ausrichten. In diesem Jahr wurde im Rahmen des Partnerschaftsjubiläums ein Bogenturnier mit den Partnergemeinden Brignais, Schweighausen und Niederau ausgerichtet. Der Schützenverein schaut somit heute 50 Jahre auf eine stolze und bewegte Vergangenheit zurück. Doch verstanden es die Männer und Frauen immer, trotz Höhen und Tiefen, den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Der SV "Hirschburg" leistet heute einmal mehr seinen Beitrag für ein florierendes Gemeindeleben in der Einheitsgemeinde.